Klimaneutralität bis 2035

Deutschland steht vor der gesamtgesellschaftlichen Mammutaufgabe, einen gewichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität in der Welt mitzutragen. Die Woge-Werdohl GmbH möchte bei den CO2-Reduzierungen eine Vorreiterrolle einnehmen und hat daher einen mit den Anteilseignern abgestimmten Klimaschutzpfad verabschiedet, mit dem die weitgehende Dekarbonisierung der Bestände anstatt 2045 schon 10 Jahre früher im Jahr 2035 erreicht werden soll. Im Klartext bedeutet dies, dass über den Gesamtbestand der Durchschnittsausstoß an CO2 pro m²-Wohnfläche im Jahr 2035 ungefähr 6 kg betragen soll. Das entspricht einem Energieverbrauchswert von nicht mehr als 30 bis 40 kWh pro m²-Wohnfläche.

Maßnahmen

Um das angestrebte Ziel von 30 bis 40 kWh Energieverbrauchswert pro m²-Wohnfläche im Jahr 2035 für die Bestandsbauten zu erreichen, sind in kontinuierlicher Abstimmung mit dem Aufsichtsrat und den Gesellschaftern folgende tiefgreifende Maßnahmen vorzunehmen:

In den zukünftigen Jahren müssen die Investitionen in energetische Komplettsanierungen, neue klimaschonende Heizanlagen, Ersatzneubauten, die sogenannte „digitale Hoheit des Gebäudes“ und die Beeinflussung des Nutzerheizverhaltens im Vordergrund stehen.

% der Maßnahme erfüllt

% der Maßnahme noch zu erfüllen

Energetische Sanierungen

68% (144 Häuser)

Im Wesentlichen sind alle noch nicht energetisch sanierten Gebäude, die im Rahmen einer vorliegenden Portfolioanalyse aus Vermietungs­gesichts­punkten noch als zukunftsträchtig gelten, nach den Vorgaben für energetische Einzel­maßnahmen der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude umfassend zu modernisieren. Insgesamt betrifft das 46 Häuser, die bis zum Jahr 2032 komplett saniert werden sollen. Zu diesem Zeitpunkt wäre der erhaltungswürdige Gesamtbestand mit 190 Häusern energetisch ertüchtigt. Es ist momentan geplant, die Vorhaben mit Eigenmitteln unter Berücksichtigung von Zuschüssen für energieeinsparende Einzelmaßnahmen der BAFA zu finanzieren. 4 Gebäude im Neuenrader Gebiet „Am Brunnenbach“ und 18 Gebäude in Werdohler-Ütterlingsen „Berliner- und Leipziger Straße“ werden aufgrund der Gebäudestruktur und / oder der topografischen Gegebenheit als nicht sanierungsfähig eingestuft und finden damit bei diesem Datenausweis keine Berücksichtigung.

Erneuerbare Heizenergien und Photovoltaik

4% (9 Häuser)

Seit 2012 versorgt eine Pelletsheizung unterstützt mit Solarthermie einen Neubau mit Warmwasser und Heizleistung. Im Jahr 2021 wurde eine Ölheizung gegen eine Gashybridwärmepumpe und im Jahr 2023 die letzte Ölheizung der Gesellschaft gegen eine Luftwärmepumpe, die mit einem Gasspitzenlastkessel ausgestattet ist, ersetzt. Insgesamt werden damit 8 Häuser mit erneuerbarer Heizenergie aus der Umgebungsluft versorgt. 20 schon energetisch umfassend ertüchtigte Gebäude werden Anfang 2024 in den Werdohler Stadtteilen Königsburg und Ütterlinsgen mit 10 Luftwärmepumpen ausgestattet. Zusätzlich kommen noch 2 Luftwärmepumpen im Rahmen der umfassenden energetischen Sanierung der Breslauer Straße 22,24,26 und 28, Werdohl-Ütterlingsen, hinzu. Im Jahr 2024 werden dann 33 von 212 Häuser unseres Bestandes mit erneuerbaren Heizenergien betrieben. In den weiteren Jahren werden nur noch Heizungssysteme verbaut, die die Wärme mindestens aus einem 65 %‑igen Anteil an erneuerbaren Energien beziehen. Außerdem soll in der nahen Zukunft die Nutzung von Photovoltaik eine verstärkte Rolle bei der klimaneutralen Stromversorgung der Häuser spielen.

Planungen Ersatzneubauten

18% (Für 4 Häuser geplant)

In Neuenrade, Am Brunnenbach 9,11,13 und 15, gibt es für 4 Wohnhäuser aus dem Ende der 50‑ziger Jahre Abrisspläne und eine Flächennachnutzungsoption für neue Mietreiheneinfamilienhäuser. Nach der Durchführung eines öffentlichen Beteiligungsverfahrens erlangt der Bebauungsplan durch die Beschlussfassungen des Neuenrader Bau, und Planungs- und Entwicklungsausschusses am 11.03.24 und des Neuenrader Gemeinderates am 20.03.24 und der Veröffentlichung im Amtsblatt des Märkischen Kreises Mitte April 2024 Rechtskraft. Als nächste Schritte steht das Erstellen von detaillieren Planunterlagen durch ein Architekturbüro und Entmietung der zum Abriss vorgesehenen Häuser an. Anfang 2025 soll mit dem Bau von 16 neue Mietreiheneinfamilienhäuser begonnen werden, die nahezu klimaneutral sein sollen. Für die 18 Häuser in Werdohl-Ütterlingsen gibt es noch keine Planungen für Nachnutzungsoptionen.

Heizverhalten der Mietparteien

100%

Besonders das Nutzerverhalten unserer Mietparteien ist bei der Einsparung von Heizwärme ein sehr wichtiger Aspekt. Daher werden ab dem Jahr 2023 unsere Kunden vermehrt bei dem verantwortungsvollen Umgang mit Energie durch Direktansprachen vom Team der Woge-Werdohl GmbH begleitet. Unsere Tochtergesellschaft, die Abrechnungsservice Lennetal GmbH, die im Jahr 2020 gegründet wurde und für uns unter anderem die Heizkostenabrechnung durchführt, unterstützt uns mit den vorliegenden detaillierten Datenbeständen bei dieser Aufgabe.

Stetige Energie­optimierung im Zuge der Digitalisierung

50%

Durch die sogenannte Sicherung der digitalen Hoheit der Gebäude werden die Grundvoraussetzungen erst geschaffen, um z.B die eingesetzte Haustechnik verbrauchstechnisch zu optimieren. Der Ausbau von 1.365 Wohnungen des Bestandes mit jeweils 4 Glasfaserleitungen im Jahr 2018 / 2019 ist nur als ein wichtiges Starterprojekt zu werten. Die Datenübertragungswege der Zukunft sind damit gesichert. Wichtig werden auch im Zuge des Klimaschutzes, neben einem permanenten Heizungsmonitoring, der bevorstehende Rollout der intelligenten Stromzähler, Mieterstrommodelle und die damit im Einklang stehenden vom Bundesamt für Informationssicherheit zertifizierten smarten Gateway‑Systeme.

Im Herbst 2023 wurden daher in ersten Gasbrennwertheizzentralen Pilotprojekte gestartet. Mittels einer innovativen Gatewaytechnik der Firma Othermo GmbH wird dabei herstellerunabhängig für alle Arten der Beheizung (fossile und erneuerbare Energieträger) ein 24/7-Monitoring vorgenommen. Über einen erstellten digitalen Zwilling erfolgt dann ein direkter Zugriff per Fernwartung auf die Parameter der jeweiligen Heizanlagen. Nach Erfahrungen aus durchgeführten Praxistests können bis zu 15 % Verbrauchseinsparungen beim fossilen Brennstoff erreicht werden. Zusätzlich wurde getestet, ob noch weitere Gebäudedaten der Mess- und Regeltechnik über das neue Medium übertragen werden können. Nachdem die Anwendungen in den Werdohler Häusern Pungelscheider Weg 70-72 und Reidemeisterweg 4-6 sowie in der Dammstraße 9-11 erfolgreich abgeschlossen werden konnten, werden bis Juni 2024 122 Heizanlagen (208 Gebäude) mit der innovativen Technik ausgestattet sein. Den nötigen Service rund um die geschilderte digitale Gebäudekonnektivität übernimmt in Zukunft die Abrechnungsservice Lennetal GmbH für die Wohnungsgesellschaft Werdohl GmbH.

Presseberichte