Woge-Werdohl ist Mitglied der Wohnsektor-Initiative zur Beschleunigung von Investitionen in die Photovoltaik

Welche Rolle spielt für einen flächendeckenden Photovoltaikausbau das europäische Förderprogramm ELENA und warum braucht es eine Zweckgesellschaft, um endlich als Wohnungsunternehmen mit Speed in die Produktion von Solarstrom für Mieterstrom, Wärmepumpen- und Allgemeinstromunterstützung einzusteigen?

zweiter v.l. Woge-Chef Ingo Wöste mit weiteren Vertretungen von Wohnungsunternehmen,  InWIS, VdW-RW und der Unternehmensberatung AxHA

Ab dem Jahr 2025 soll die PV-Leistung in Deutschland um 22 GWp pro Jahr wachsen (EEG 2023); das ist dreimal so viel wie im Jahr 2022 (7,2 GWp) installiert wurde. Ein großes Potenzial bleibt bei Wohnungsunternehmen ungenutzt. Während in der Vergangenheit gesetzliche und finanzielle Hürden eine großflächige Einführung von PV auf Mehrfamilienhäusern verhinderten, können Wohnungsunternehmen nun einen großen Teil des verfügbaren Dachpotenzials aktivieren, um von der Energiewende zu profitieren. In Kombination mit verbesserten Überwachungs-, Wartungs-, Abrechnungs- und Datendiensten können die Investitionen in Photovoltaikanlagen (PV) erheblich beschleunigt werden.

Um diese Herausforderungen zu überwinden und Investitionen zu beschleunigen, sollen Erfahrungen aus den Niederlanden und Belgien genutzt werden, wo es Wohnungsunternehmen gemeinsam gelungen ist, groß angelegte Investitionen zu beschleunigen, um einen großen Teil ihrer Wohngebäude mit PV auszustatten, wobei der Abruf des EU-Förderprogramms ELENA eine zentrale Rolle spielte.

Könnte dieses erfolgreiche Konzept der Nachfragebündelung und die Koordination von Investitionen in größere Projekte auch auf NRW übertragen werden? Mit dieser Fragestellung beschäftigt sich die Woge-Werdohl seit März 2024 in einem Initiativkreis von Wohnungsunternehmen unter Moderation des Verbandes der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen e.V. und des Bochumer Forschungsinstitutes InWIS. Eine Sektor-Initiative wurde gegründet mit dem Ziel bei entsprechendem Interesse ein gemeinsames Projekt zu entwickeln und voran zu treiben.

Denkbar wäre die Gründung einer Zweckgesellschaft als juristische Person, die im Namen der teilnehmenden NRW-weiten Wohnungsunternehmen das Investitions- und Betriebsmodell erarbeitet, auf dessen Basis dann die Ausschreibung und Installation der PV-Anlagen erfolgen könnte. Das ELENA-Programm (EIB-Finanzierung) ist ein gangbarer Weg, um auch in NRW eine Sektor-Initiative zum Erfolg zu führen. Die Bündelung von kleineren Investitionen der individuellen Wohnungsunternehmen hat das Potential in ein größeres Portfolio hat zum einen den Ablauf (Planung, Umsetzung, Überwachung) stark vereinfacht als auch das individuelle Risiko der beteiligten Wohnungsunternehmen erheblich reduziert.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass die einzelnen Wohnungsanbieter gezielt auf die Fachkenntnisse der Zweckgesellschaft zurückgreifen können. Diese Organisation kann umfassende Dienstleistungen anbieten (von der Vorbereitung über die Auftragsvergabe, die Finanzierung, die Garantien, das Datenmanagement, die Wartung und die Abrechnung mit den Mietern) und auch die Nachfrage nach PV-Anlagen über mehrere Wohnungsanbieter hinweg bündeln. Die Bündelung der Nachfrage ist eine wesentliche Voraussetzung, um auf dem Markt eine Größenordnung zu erreichen, die es ermöglicht, die Preise für PV-Anlagen zu senken und attraktive Finanzierungsmöglichkeiten (z. B. größere EIB-Darlehen) zu erhalten.

Innerhalb der neu gegründeten Wohnsektor-Initiative Photovoltaik beim Präsenztreffen bei VdW-RW in Düsseldorf am Dienstag, 18.06.2024, wurde als nächster Schritt bis Herbst 2024 vereinbart, dass die Einbindung weitere Wohnungsunternehmen in das Projekt zur Skalierung der PV-Investitionen durch eine aktive Bewerbung angegangen werden soll.

Zurück