Jahresergebnis 2015 der Woge-Werdohl liegt bei 632.000 €
Die Woge-Werdohl muss sich mit den negativen Folgen der demographischen Veränderungen (Wir werden weniger, älter und bunter) und der daraus resultierenden veränderten Nachfrage am Wohnungsmarkt auseinandersetzen und schlussendlich neu darauf einstellen. Aktuell und auch für die Zukunft setzt die Gesellschaft daher konsequent auf die strategische Umsetzung von klimafreundlichen und demografiefesten Siedlungen. Trotz dieser außergewöhnlichen Bedingungen konnte im Geschäftsjahr 2015 ein sehr gutes Jahresergebnis in Höhe von 632.000 € erzielt werden.
Geschäftsjahr 2015
In den 50er bis 70er Jahren benötigte die Metallindustrie in Werdohl viele Arbeiter und warb diese massiv im Ausland an. Dadurch kam eine beträchtliche Anzahl von Menschen, meist mit türkischem Migrationshintergrund, nach Werdohl. Die Kleinstadt Werdohl mit im Jahr 1993 als Spitzenwert von etwas über 22.000 Einwohnern, hatte eine massive Integrationsleistung zu erbringen, die bei annähernder Vollbeschäftigung einigermaßen gelang.
Durch den Wegzug größerer, konzernabhängiger und metallverarbeitender Industrie und dem damit verbundenen Wegfall der Arbeitsplätze, geriet auch die Integration ins Stocken. Gegenüber den benachbarten märkischen Städten, die vermehrt auf heimatverbundene, mittelständische Industrie gesetzt hatten und dem angrenzenden landschaftlich und touristisch geprägten Hochsauerlandkreis, erlitt die Stadt Werdohl gerade wegen des bestehenden hohen Ausländeranteils einen Imageschaden, der noch bis in die heutige Zeit strahlt. Die Menschen stimmten mit den Füßen ab. Bevölkerungs-abwanderung war die Folge. Die ersten erlebbaren negativen Auswirkungen der demographischen Entwicklung Mitte der 90er verstärkten die schon bestehenden strukturellen Probleme dramatisch. Innerhalb der letzten 20 Jahre verlor die Stadt Werdohl mehr als 4.000 Einwohner.
Das vorrangige Ziel musste unbedingt sein, die Bevölkerungsabwanderung umzukehren oder mindestens zu stoppen! Zur Erreichung des definierten Zieles war es unabdingbar, sich mit den negativen Folgen der demographischen Veränderungen (Wir werden weniger, älter und bunter) und der daraus resultierenden veränderten Nachfrage am Wohnungsmarkt auseinanderzusetzen und schlussendlich neu darauf einzustellen. Aktuell und auch für die Zukunft setzt die Gesellschaft daher konsequent auf die strategische Umsetzung von klimafreundlichen und demografiefesten Siedlungen.
Trotz dieser außergewöhnlichen Bedingungen konnte im Geschäftsjahr 2015 ein sehr gutes Jahresergebnis in Höhe von 632.000 € erzielt werden. Weitere Kennzahlen im Vergleich finden Sie hier.
Weiterhin konzentrierte sich die Gesellschaft auf die kaufmännische und technische Bewirtschaftung des eigenen Wohnungsbestandes.
Die Zahl der insgesamt unvermieteten Wohnungen (geplanter und ungeplanter Leerstand) betrug zum Ende 2015 1,8% des Bestandes (Vorjahr 4,7%). Insgesamt ist die Abnahme der Leerstandszahlen mit einer gestiegenen Nachfrage nach unseren Wohnungen begründet.
Zukünftige Entwicklung der Gesellschaft
Im Geschäftsjahr 2015 begann die Gesellschaft mit dem Bau ihres dritten Nachbarschaftshilfezentrums im Stadtteil Werdohl-Königsburg. Für rund 3.3 Mio. Euro entstehen nach dem Abriss von 6 alten Bestandshäusern aus den 40er-Jahren in der Oststraße insgesamt 21 Ein- und Zweiraummiet-wohnungen für betagte Mietparteien, eine betreute Wohngruppe für 8 Personen sowie ein großer Nachbarschaftsraum. Die Maßnahme fördert das Land NRW mit öffentlichen Mitteln. Die Fertigstellung des Neubaus ist im Herbst 2017 geplant. Damit verwirklicht die Gesellschaft in einem weiteren Werdohler Stadtteil das erfolgreiche Zukunftskonzept der klimafreundlichen und demographiefesten Siedlung.
Die Zeit nach Fertigstellung des Neubaus wird im Wesentlichen wieder durch die Vornahme eigenfinanzierter, wirtschaftlich rechenbarer energetischer Modernisierungen, Balkonanbauten und Wohnumfeldverbesserungen geprägt sein.
Durch die beachtlichen Jahresüberschüsse der letzten vier Geschäftsjahre stieg der Cash-Flow bis zum Ende 2015 stetig weiter und bei gleich guter Vermietung der eigenen Mietwohnungen wird sich diese positive Tendenz der Jahresergebnisse in der Zukunft auch weiter fortsetzen. Für das Geschäftsjahr 2016 wird ein Jahresüberschuss von rund 800.000 € erwartet.
Die angesparte Liquidität gibt Spielraum zur weiteren massiven Tilgung von Darlehen in Millionenhöhe, deren Zinsbindungsfrist in den nächsten Jahren endet. Zusätzlich sollen vorzeitige Sondertilgungen unserer KfW-Darlehen und Wohnungsbaufördermittel in Betracht gezogen werden. Allein im Jahr 2016 sind dafür 3.764.000 € vorgesehen. Die aktive Entschuldung, besonderes der höher verzinsten Grundschulden, sorgt in den nächsten Jahren trotz starker Neubautätigkeit für eine weiter steigende Eigenkapitalquote in Richtung 50 %. Folglich wachsen die Jahresüberschüsse weiter an und die verfügbaren Tilgungszahlungen steigern den Cash-Flow nachhaltig.