Frau Bundesministerin Klara Geywitz zeigte Verständnis für die Anfordernisse des ländlichen Raums.
Am Samstag, 05.03.2022, traf der Woge-Chef Ingo Wöste in Iserlohn auf die Bundesbauministerin Klara Geywitz. Bei dem einstündigen Termin ging es unter anderem darum „Wie gelingt ökologisch, sozial nachhaltiges und bezahlbares Bauen?“
Zu diesem Punkt äußerte sich Herr Wöste ausführlich. Besonders beschäftigte sich der Woge-Geschäftsführer mit den Wegen zur Realisierung der Klimaneutralität für die Wohnbestandsgebäude. Vorab definierte Herr Wöste, dass der ländliche Raum nicht gleich ländlicher Raum sei. Südwestfalen sei immerhin der drittgrößte Industriestandort in Deutschland und eben nicht eine strukturschwache Region.
Die Wohnungsgesellschaften seien aufgefordert, Klimaschutzkonzepte für ihre Wohnungsgesellschaften aufzustellen, die die detaillierten Schritte zur Erreichung der Klimaneutralität der Wohngebäude bis 2045 beinhalten müssen. Dabei stellt sich die Frage, ob es ein Spannungsfeld zwischen Ökologie und sozial nachhaltigem bezahlbaren Bauen gibt. Nach Meinung von Herrn Wöste wäre das grundsätzlich nicht der Fall, wenn die Vorgaben des Klimaschutzes mit Augenmaß und die richtigen Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt vorgenommen werden.
Die Vornahme energetischer Sanierungen seien in den nächsten 10 Jahren der erste Schritt zur Klimaneutralität. Schließlich würde man auch im Winter mit warmer Kleidung aus dem Haus gehen, so Wöste. Gemäß der Planungen für die nächsten 10 Jahre wird die Woge-Werdohl im Jahr 2028 alle erhaltungswürdigen eigenen Bestands- bzw. Wohnhäuser energetisch saniert haben. Dabei ginge es in diesem Zuge nicht um eine Realisierung von Passivhaus-Standards oder eine Erreichung von Energieeffizienzklassen von A bis B. Das Erreichen des Standards C und D ist für die Woge-Werdohl das erste Etappenziel zur Erreichung des Klimaschutzes im ländlichen Raum. Nur so können Ökologiestandards verbessert werden und dabei noch sozial nachhaltig bezahlbar bleiben. Eine Miete nach der Sanierung von 5,20 € bis 5,50 € pro m²-Wohnfläche sei bei der Woge-Werdohl die Regel. Ein großer Störfaktor seien weiterhin leider die Mondpreise des Handwerks und der Bauzulieferer. Handwerker würden manchmal nur tagesaktuelle Angebotspreise geben. Eine verlässliche Preiskalkulation könne so nicht mehr solide vorgenommen werden.
Bezüglich der Übernahme der CO2-Abgabe führte der Woge-Geschäftsführer weiterhin aus, dass Frau Bundesministerin sich entscheiden müsse, ob sie ein Marktanreizprogramm zur energetischen Sanierung oder nur die Abgabe pauschal an die Vermieter weiterberechnen will. Wenn die Politik im ländlichen Raum sozial bezahlbares Wohnen nach energetischer Sanierung belohnen will, dann kann nur mit einer anteiligen Beteiligung der Mieter an der CO2-Abgabe ab der Energieeffizienzstufe D die richtige Wahl sein. Natürlich wird der grüne Koalitionspartner jetzt sagen, dass damit die Klimaneutralität der Bestandsgebäude niemals erreicht wird. Herr Wöste vertrat aber die These, dass nur so die Klimaneutralität erreicht werden kann. Schließlich wird überhaupt erst die Grundvoraussetzung für den finalen Schritt in die Klimaneutralität bis 2045 mit der energetischen Sanierung der Gebäude getan, der ab 2030 bei der Woge-Werdohl eingeleitet werden soll.
Ab 2030 wird die Beheizung der Wohnhäuser mit klimaneutralen Treibstoffen im Mittelpunkt der Anstrengungen stehen. Dazu muss noch ein Sprung in der Weiterentwicklung der Heiztechnik erfolgen. Allerdings ist dieser heute noch nicht da. Nur wenn zusätzlich die technischen Gegebenheiten entsprechend weiterentwickelt werden, kann nach Ansicht von Herrn Wöste für die Woge-Werdohl bis zum Jahr 2045 die Dekarbonisierung der Wohnungsbestände weitgehend gelingen.
An die technische Ausgereiftheit der Wärmepumpen glaubt Herr Wöste nicht. Bundeswirtschaftsminister Habeck sagt, wir müssen bis 2030 von 1 Mio. auf 4 bis 6 Mio. Wärmepumpen kommen. Die Geothermie ist sicherlich ein gangbarer Weg. Aber alles auf die Karte Luftwärmepumpe zu setzen, das wird sich als nicht richtig herausstellen, so Wöste.