Das Geschäftsjahr 2020 ist erfolgreich verlaufen.

Ein wichtiger Aspekt zum langfristigen Erhalt unseres wirtschaftlichen Erfolgs ist die Einschätzung, ob sich der ländliche Raum langfristig unaufhaltsam weiter entleeren wird. Historisch sind dabei verschiedene Trends zu beachten.

Mit der Industrialisierung begann eine große Wanderungsbewegung vom ländlich geprägten Raum in die Städte. Von diesen Auswirkungen hatte Werdohl klar profitiert und diese waren auch ursächlich für die Gründung unserer Gesellschaft mit verantwortlich.

Der danach folgende Wandel zum  Dienstleistungssektor, der von der direkten Interaktion der Menschen lebte, setzte die Urbanisierung der Bevölkerung weiter fort. Allerdings mit der Veränderung, dass nur noch sogenannte Zentren der Wissensgesellschaft zu den Gewinnern gehörten. Werdohl profitierte nicht von diesem Trend und verlor innerhalb der letzten 20 Jahre rund 4.000 Einwohner.

Aktuell kommt es zu einem Wandel zur digitalen Informationsgesellschaft. Das Vorhandensein von Bandbreiten, die sich in schnellen Übertragungsgeschwindigkeiten im Internet (Mbits) darstellen, entscheidet auch in der Wohnungswirtschaft immer mehr darüber, ob in Zukunft eine Wohnung noch vermietbar ist und auch bleibt. Daher stattete die Gesellschaft 1.382 Ihrer Mietwohnungen mit einem rückkopplungskanalfähigen Koaxialkabel und vier Glasfaserkabeln aus.

In dem Maße, wie durch die Verknappung von Wohnraum in den sogenannten Schwarmstätten der Preis des Gutes „Wohnen“ steigt, wird das Wohnen im ländlichen Raum wieder attraktiver. Vorausgesetzt die Städte arbeiten auch intensiv an der Verbesserung der Lebensqualitäten. Denn gerade für junge Menschen zählt besonders folgender Aspekt: Passt die Stadt zu meinem Lebensgefühl? Die Aufwertung der Lebensqualität ist allerdings kein Selbstläufer und muss aktiv von vielen Akteuren der Stadtgesellschaft gestaltet werden. Aus diesem Grund wird unter anderem die Gründung eines „Bündnis Steigerung zur Lebensqualität an der LenneSchiene“ mit unterschiedlichsten Interessengruppen angestrebt. Durch das Auftreten der weltweiten Corona-Pandemie im März 2020 und den damit verbundenen zwischenmenschlichen Distanzierungsmaßnahmen kam dieser Prozess der gemeinsamen Willensbildung an der LennesSchiene weitgehend zum Erliegen.

Am 09.07.2020 gründete die Gesellschaft die Abrechnungsservice Lennetal GmbH. Eine 100-prozentige Tochtergesellschaft. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Service-Dienstleistungen für die ihr zur Verwaltung überlassenen Immobilien, die Übernahme von Ablese- und Abrechnungstätigkeiten sowie Installations- und Wartungsleistungen (Submetering) im Rahmen der Immobilienverwaltung. Mit der Demontage von Altgeräten und der Montage von fernablesbaren neuen Verbrauchsgeräten und des Dienstleistungsservices für Heizkosten, Wasseruhren und Rauchwarnmelder startet die Abrechnungsservice Lennetal GmbH, für die 1417 Wohnungen der Gesellschaft, im Berichtsjahr ihre Geschäftstätigkeit.

Im operativen Kerngeschäft stellt die Gesellschaft sich fortgesetzt auf die bestehenden und kommenden demografischen Veränderungen (Wir werden, älter, weniger und bunter) ein. Im Berichtsjahr wurden mit Sonderinvestitionen die Anstrengungen ausgeweitet, um die Umsetzung von klimafreundlichen und demografiefesten Siedlungen voranzutreiben. Allein im Jahr 2020 wurden 12 Wohnhäuser mit 84 Wohnungen in unserem zweitgrößten zusammenhängenden Quartier Werdohl-Pungelscheid in der Osemundstraße 14,16,18,20,22,24,26 und Selscheider Weg 8,10,12,14 sowie in der Iserschmittstraße 2 komplett energetisch saniert. Diese Maßnahmen bilden einen Grundpfeiler der neuen Qualitätsoffensive der Gesellschaft, mit der die Wohnungsleerstandszahlen in der Zukunft weiterhin gering gehalten werden sollen.

Ergänzend liegt weiterhin ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit bei der umfassenden kaufmännischen und technischen Bewirtschaftung des eigenen Wohnungsbestandes. Eine organisatorische Umstrukturierung der personellen Kapazitäten auf die Fokussierung der Vornahme umfassender Wohnungsrenovierungen und Grundrissänderungen und die Einstellung neuer Regiebetriebsmitarbeiter bilden den zweiten Grundpfeiler zur Stärkung der Vermietungsquote.

Der Bestand der unvermieteten Wohnungen lag zum Jahresende 2020 bei 2,8 % (Vorjahr 4,5 %). Die 40 Wohnungsleerstände zum 31.12.2020 unterteilen sich wie folgt:

 fluktuationsbedingt, bis 6 Monate     =   30 WE

 fluktuationsbedingt, über 6 Monate  =   10 WE

Bilanziell konnte im Geschäftsjahr 2020 ein Jahresergebnis in Höhe von T€ 839 erzielt werden. Weitere Kennzahlen finden Sie hier!

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