Geschäftsjahr 2023 mit Richtungsentscheidung für den Klimaschutz

Im Jahr 2023 erwirtschaftete die Woge-Werdohl einen Jahresüberschuss von 1.012.572,28 €, an dem die Tochtergesellschaft Abrechnungsservice Lennetal GmbH einen Gewinnanteil von 22.174,13 € beitrug. Für das Geschäftsjahr 2023 wird von einem Jahresüberschuss von 860.000,00 € ausgegangen.

Ein wichtiger Aspekt zum langfristigen Erhalt unseres wirtschaftlichen Erfolgs ist die Einschätzung, ob sich durch die demografischen Veränderungen der ländliche Raum langfristig unaufhaltsam weiter entleeren wird. Historisch sind dabei verschiedene Trends zu beachten.

Mit der Industrialisierung begann eine große Wanderungsbewegung vom ländlich geprägten Raum in die Städte. Von diesen Auswirkungen hatte Werdohl klar profitiert und diese waren auch ursächlich für die Gründung unserer Gesellschaft mit verantwortlich.

Der danach folgende Wandel zum Dienstleistungssektor, der von der direkten Interaktion der Menschen lebte, setzte die Urbanisierung der Bevölkerung weiter fort. Allerdings mit der Veränderung, dass nur noch sogenannte Zentren der Wissensgesellschaft zu den Gewinnern gehörten. Werdohl profitierte nicht von diesem Trend und verlor laut IT NRW vom Jahr 1991 bis 2021 4.470 Einwohner.

Aktuell kommt es zu einem Wandel zur digitalen Informationsgesellschaft. Das Vorhandensein von Bandbreiten, die sich in schnellen Übertragungsgeschwindigkeiten im Internet (Mbits) darstellen, entscheidet auch in der Wohnungswirtschaft immer mehr darüber, ob in Zukunft eine Wohnung noch vermietbar ist und auch bleibt. Daher stattete die Gesellschaft 1.382 Ihrer Mietwohnungen mit einem rückkopplungskanalfähigen Koaxialkabel und vier Glasfaserkabeln aus. Mit der Gründung der Tochtergesellschaft Abrechnungsservice Lennetal GmbH im Jahr 2020 und mit dem damit verbundenen Ausbau unserer Liegenschaften mit fernablesbaren neuen Verbrauchsgeräten (Heizkostenverteiler, Wasseruhren und Rauchwarnmelder) sowie die erstmalige Eigenvornahme der Heizkostenabrechnung für das Jahr 2021 wurden weitere Schritte vorgenommen, um die digitale Hoheit an unseren Gebäuden zu sichern.

Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes zum 31. August 2021 hat die Bundesregierung die Klimaschutzvorgaben verschärft und das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 verankert. Bereits bis 2030 sollen die Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken. Die Woge-Werdohl GmbH möchte bei den CO2-Reduzierungen eine Vorreiterrolle einnehmen und hat daher einen mit den Anteilseignern abgestimmten Klimaschutzpfad verabschiedet, mit dem die weitgehende Dekarbonisierung der Bestände anstatt 2045 schon 10 Jahre früher im Jahr 2035 erreicht werden soll. Im Klartext bedeutet dies, dass über den Gesamtbestand der Durchschnittsausstoß an CO2 pro m²-Wohnfläche im Jahr 2035 ungefähr 6 kg betragen soll. Das entspricht einem Energieverbrauchswert von nicht mehr als 30 bis 40 kWh pro m²-Wohnfläche.

Um diesen neuen Anfordernissen Rechnung zu tragen, erstellte die Gesellschaft im Jahr 2023 einen detaillierten CO2-Fußabdruck gemäß der GdW Arbeitshilfe 85 – CO2-Monitoring, nach der als Regelstandard in der deutschen Wohnungswirtschaft vereinheitlicht die CO2-Vebräuche bilanziert werden.

Für das Berichtsjahr wurden demnach durchschnittliche CO2-Energieverbrauchswerte von 106,2 kWh (Werte Scope 1-2, nicht klimabereinigt) für die Gesellschaft ermittelt.

Erstmals zum Jahr 2023, müssen sich die Vermieter gemäß der Einordnung nach Energieklassen anteilig prozentual an der schon bestehenden CO2-Abgabe beteiligen. Das aktuell vorgenommene CO2-Monitoring für das Jahr 2023 sieht einen CO2-Abgabenanteil, der von unserer Gesellschaft getragen werden muss, von rund 7.900,00 € und der von den Mietparteien übernommen werden muss, von rund 32.600,00 € vor.

Im operativen Kerngeschäft reagierte die Gesellschaft auf diese Herausforderungen mit der Errichtung von demografiefesten Quartieren, deren zentraler Dreh- und Angelpunkt unsere drei bestehenden Nachbarschaftshilfezentren sind. Zusätzlich nimmt fortgesetzt der klimafreundliche Umbau unserer Siedlungen, die 2035 nahezu klimaneutral sein sollen, eine wichtige Stellung ein.

Im Jahr 2022 wurde in 8 Wohnhäusern mit insgesamt 54 Wohnungen in Werdohl, Pungelscheider Weg 70,72 / Reidemeisterweg 4,6 sowie Breslauer Straße 14,16,18,20 mit der kompletten energetischen Sanierung begonnen. Aufgrund von bestandenen Lieferkettenproblemen für Baumaterialien und Fachkräftemangel verzögerte sich die Fertigstellung der Modernisierungsmaßnahmen bis ins Berichtsjahr. Durch die Vornahme der Maßnahmen trägt unsere Gesellschaft zu einer CO2-Reduzierung bei, die uns der Klimaneutralität unserer Bestände stetig näher bringt.

Ergänzend liegt weiterhin ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit bei der umfassenden kaufmännischen und technischen Bewirtschaftung des eigenen Wohnungsbestandes. Eine organisatorische Umstrukturierung der personellen Kapazitäten auf die Fokussierung der Vornahme umfassender Wohnungsrenovierungen und Grundrissänderungen (Qualitätsoffensive) sollen zur Stärkung der Vermietungsquote dienen.

Der Bestand der unvermieteten Wohnungen lag zum Jahresende 2023 bei 3,4 % (Vorjahr 3,3 %). Die 49 Wohnungsleerstände zum 31.12.2023 unterteilen sich wie folgt:

fluktuationsbedingt 6 Monate = 27 WE, sanierungsbedingt = 7 WE, fluktuationsbedingt 6 Monate = 15 WE.

Bilanziell konnte im Geschäftsjahr 2023 ein Jahresergebnis in Höhe von T€ 1.013 erzielt werden.

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